„Es war einmal vor langer Zeit in einer weit, weit entfernten Galaxis …“
So beginnt nicht nur die epische Star-Wars-Saga, sondern auch meine persönliche Reise zurück zum Schreiben. Nachdem ich mich eine Zeit lang anderen Themen gewidmet hatte, habe ich kürzlich die Freude am Schreiben wiederentdeckt. Es hilft mir, meine Gedanken zu ordnen und Themen tiefer zu durchdringen.
In den kommenden Tagen möchte ich mich mit der „Macht des Lernens“ beschäftigen. Anlässlich des bevorstehenden Star-Wars-Tages am 4. Mai („May the force/4th be with you“) nehme ich am Countdown teil und starte mit diesem Beitrag, der sich der „Macht der Grundlagen“ widmet.
In Episode I – Die dunkle Bedrohung werden Jedi-Meister Qui-Gon Jinn und sein Padawan Obi-Wan Kenobi nach Naboo entsandt, um einen Konflikt mit der Handelsföderation zu lösen. Dabei entdecken sie den jungen Anakin Skywalker, der eine außergewöhnliche Verbindung zur Macht besitzt. Diese Episode markiert den Beginn der Skywalker-Saga und legt den Grundstein für die kommenden Ereignisse.
Anakin Skywalkers Reise beginnt mit der Entdeckung seiner Fähigkeiten und dem Erlernen der Grundlagen der Macht. Ebenso beginnt jede Lernreise mit dem Verständnis der Grundlagen, die das Fundament für weiteres Wissen bilden.
Die fortschreitende digitale Transformation hat in den letzten zwölf Monaten einen neuen Gang eingelegt: Agentic-AI-Assistenten schreiben Code, vernetzte Sensoren reagieren in Millisekunden auf Produktionsabweichungen und Post-Quantum-Kryptografie macht Schlagzeilen, noch ehe Quantenrechner breit verfügbar sind. Gartner fasst diesen Umbruch in zehn Schlüsseltrends für 2025 zusammen: von Agentic AI über Ambient Computing bis hin zur Verschmelzung physischer und digitaler Räume durch Spatial Computing. Leseempfehlung: Gartner Top 10 Strategic Technology Trends for 2025
McKinsey wiederum identifizierte Mitte 2024 Edge- und Cloud-Computing, Industrial IoT sowie fortgeschrittene Datenanalyse als übergreifende Wachstumsfelder. Zudem betrachten die Autoren die Talent- und Arbeitsmärkte und bewerten den Bedarf sowie die Verfügbarkeit anhand der folgenden technologischen Fähigkeiten:
Leseempfehlung: Technology Trends Outlook 2024
Trends und Schlagwörter füllen Präsentationen. Doch wirklich sichtbar wird der digitale Wandel daran, dass immer mehr High-Tech-Geräte zu Preisen auf den Markt kommen, die für Massenkonsument:innen erschwinglich sind. Fast 900 Millionen Smart-Home-Gadgets, von 20-Euro-WLAN-Steckdosen bis zu 50-Euro-Überwachungskameras, wurden 2024 weltweit ausgeliefert, so IDC mit Stand vom Oktober 2024
Deutschlands Technikbegeisterung zeigt sich nicht nur in Buzzwords, sondern in handfesten Produkten, die inzwischen für Durchschnittshaushalte erschwinglich sind. Vom intelligenten Thermostat aus München bis hin zu hessischen Lieferdrohnen: viele Leuchtturmbeispiele stammen direkt aus der Bundesrepublik und belegen, wie schnell High-Tech hier massentauglich wird.
Das Münchner Start-up tado° brachte 2024 seine neue Serie tado° X auf den Markt, wodurch smarte Heizkörperventile samt Matter-Support bereits ab 149 € erhältlich sind. Parallel bietet Bosch sein Raumklima-Starter-Set inzwischen schon ab rund 230 € an, was die Schwelle zum voll integrierten Smart-Home weiter senkt. Dass diese Angebote auf fruchtbaren Boden fallen, zeigt die Bitkom-Erhebung (Stand August 2024): 46 % der Deutschen nutzen mindestens eine Smart-Home-Anwendung, Tendenz steigend.
Der Wearables-Boom wird in Deutschland auch von den Krankenkassen befeuert. Programme wie AOK BONUS fit bezuschussen Apple Watch und Fitness-Tracker, bei einzelnen Regionalkassen sogar bis zu 600 € pro Gerät.
Das wirkt: Der deutsche Wearables-Markt setzte 2024 bereits gut 7,8 Mrd. US-Dollar um und wächst zweistellig weiter. Für Verbraucher lässt sich vermuten, dass ein immer breiteres Angebot an Fitnessuhren, EKG-fähigen Smartwatches, Schlafsensoren, etc. gibt und der Wettbewerb um weitere innovative Funktionen und niedrigere Preise im vollen Gange ist.
Während DHL Parcelcopter die Grundlagenforschung eröffnete, zeigt Wingcopter aus Weiterstadt, wie reguläre Einsätze aussehen können. Im Odenwald fliegt das Pilotprojekt LieferMichel seit 2024 Lebensmittel und rezeptfreie Medikamente zu abgelegenen Ortsteilen. Die Pakete landen auf Drohnenports außerhalb der Dörfer und werden emissionsfrei per Lastenrad bis vor die Haustür gebracht: eine Blaupause für regionalen E-Commerce. Wingcopter erhielt hierfür bereits die erste nationale Musterzulassung seiner Lieferdrohne.
High-Tech erreicht auch den Wühltisch: Aldi bot 2023 und 2024 mehrmals 3D-Drucker wie den Bresser Rex für unter 250 € an. Ein Preislevel, das früheren Bastlertraum zum Haushaltsgerät macht. Für Maker-Communities und Hobby-Tüftler sinkt damit die Einstiegshürde signifikant.
Chip führte im März 2025 einen 3D-Drucker Test durch und stellte fest, dass „bezahlbare 3D-Drucker für Anfänger mittlerweile günstiger sind als ein Streaming-Jahresabo für die Bundesliga (…) sowie in ihrer präzisen Druckqualität überzeugen“.
Alle genannten Beispiele, ob Smart-Home, Wearables, Drohnen oder 3D-Druck, basieren auf denselben Basistechnologien:
Wer diese Grundlagen beherrscht, kann neue Produkte schneller integrieren, Datenschutz-Hürden souverän meistern und eigene Innovationen selbst umsetzen. Etwa einer eigenen KI-gestützten Energieoptimierung im Smart-Home. Genau hier liegt die „Macht der Grundlagen“: Sie macht aus Trendnutzer:innen aktive Gestalter:innen der digitalen Transformation.
Ob KI-Agent oder Digital Twin, alle Trends teilen drei technologische Konstanten:
Darunter liegen die „Handwerkszeuge“ jeder Informatikerin und jedes Analysten: Binär-Logik, Dateisysteme, Shell-Kommandos, elementare Datenstrukturen (Arrays, Hash-Maps), Kontrollstrukturen (Schleifen, Bedingungen) und Debugging-Techniken.
Die Tech-Welt 2025 verlangt nach universellen Grundlagen. Doch sie konkretisiert sich in klaren Werkzeugen, Prinzipien und Lernpfaden. Python, Git und VS Code dominieren Praxis und Stellenanzeigen, während Konzepte wie Speicherlokalität, Container-Isolation und Big-O-Denken über die Qualität jeder Lösung entscheiden. Wer mit einem schlanken Set aus Python + SQL, Git, Linux-Shell und „Clean Code“ startet, kann sein Wissen mit komplett kostenlosen Kursen von CS50, openHPI oder Kaggle in wenigen Wochen praxisreif ausbauen.
Neben Frameworks und Tools entscheidet letztlich die Beherrschung zeitloser IT-Prinzipien darüber, ob Code robust, sicher und performant bleibt. Wer früh lernt, Fehler abzufangen, Verbindungen abzusichern und Hardware-Grenzen auszureizen, kann Technologiewellen wechseln, ohne sein Handwerk neu erfinden zu müssen.
Die Kernidee ist dabei: Gute Software oder Produkte entstehen nicht erst durch hippe Programmiersprachen, sondern durch saubere Handwerksregeln, von klaren Fehlermeldungen über einfache Sicherheitsgrundsätze bis hin zum sinnvollen Umgang mit Prozessor-Zeit und Speicher.
Probleme in kleine Bausteine zerlegen: Entwickler sprechen von „Funktionen“ und „Modulen“. Das Prinzip DRY („Don’t Repeat Yourself“) besagt: Schreibe eine Lösungsidee nur einmal und dann muss man sie auch nur an einer Stelle verbessern oder korrigieren. Leseempfehlung: What is DRY principle?
Fehler elegant abfangen: Statt bei der ersten Panne abzustürzen, fängt das Programm die Störung ab, gibt eine verständliche Meldung aus oder versucht es noch einmal. Dieses „Error-Handling“ verhindert schwarze Bildschirme und Datenverlust. Leseempfehlung: Error Handling in Programming
Automatische Selbsttests: Kleine Prüfprogramme („Unit-Tests“) laufen nach jeder Änderung durch und melden sofort, wenn etwas unbeabsichtigt kaputtgeht. Eine Art digitales Sicherheitsnetz. Leseempfehlung: Intro to Unit Tests
Ordnung in Tabellen: Datenbanken folgen einfachen Ordnungsregeln („Normalisierung“). Dadurch taucht jede Information nur einmal auf, Suchanfragen bleiben schnell und Widersprüche werden vermieden. Leseempfehlung: Normalization in SQL (1NF - 5NF)
Pakete statt Päckchen schicken: Wer viele Datensätze nicht einzeln, sondern bündelweise in die Datenbank schreibt („Batch-Insert“) oder gestreamt ausliefert, spart spürbar Zeit. Dies ist vergleichbar mit einer Sammelbestellung statt zehn Einzelpäckchen. Leseempfehlung: Individual inserts vs. Bulk inserts
IT-Sicherheitsprinzipien helfen, abstrakte technische Anforderungen in verständliche Alltagssituationen zu übersetzen.
Ein wesentliches Prinzip ist „Least Privilege“. Prozesse und Nutzer sollten nur die minimal notwendigen Rechte erhalten—ähnlich einem Wohnungsschlüssel, der ausschließlich die eigene Wohnung öffnet. Auf diese Weise können Eindringlinge nicht auf alle Bereiche zugreifen, falls sie einmal eindringen sollten. Mehr erfahren.
Ein weiteres zentrales Konzept ist der „Zero Trust“-Ansatz. Dabei gilt grundsätzlich kein Vertrauensvorschuss—ähnlich wie man selbst in der eigenen Firma stets seinen Ausweis zeigen muss. Jeder einzelne Zugriff und jede Aktion werden stets erneut überprüft, um Sicherheit durch permanente Kontrolle zu gewährleisten. Guide zu Zero Trust Security, weitere Perspektiven dazu.
Ein drittes wichtiges Prinzip ist „Role-Based Access“ (RBAC), bei dem Zugriffsrechte nicht einzelnen Personen, sondern Rollen zugeordnet werden. Dies ähnelt einer Hotelkarte, mit der Gäste ausschließlich Zugang zum gebuchten Zimmer erhalten. Rechte werden somit zentral und übersichtlich verwaltet. Details zu RBAC.
Abschließend ist „Secrets-Management“ unverzichtbar. Hierbei werden sensible Informationen wie Passwörter in einem geschützten zentralen Tresor verwaltet—anstatt sie offen auf Post-its zu notieren. Dies ermöglicht eine automatische Rotation und damit fortlaufende Sicherheit. Secrets Management Cheat Sheet.
Groß- vs. Kleinwüchsig denken: Die „Big-O-Analyse“ schätzt grob, ob ein Rechenweg bei doppelter Datenmenge doppelt so lange oder plötzlich viermal so lange dauert. Entscheidend für Kosten und Wartezeiten in der Cloud. Leseempfehlung: Big O Notation Tutorial – A Guide to Big O Analysis
Kurze Wege im Gedächtnis des Computers: Moderne Prozessoren arbeiten blitzschnell, wenn die benötigten Daten im kleinen, direkten Cache liegen. Programme, die Daten in der Reihenfolge Zeile-für-Zeile statt kreuz und quer ansteuern, treffen dieses Cache fast immer und werden dadurch messbar flotter. Leseempfehlung: Locality of Reference and Cache Operation in Cache Memory
Gleichzeitig statt nacheinander: Bei „asynchroner I/O“ startet das Programm einen Datei- oder Netzzugriff und macht sofort woanders weiter, bis die Antwort da ist. Dies ist vergleichbar mit den Kaffeebohnen von Hand mahlen, während das Wasser zum Aufbrühen erhitzt wird. Klassische Threads lohnen sich, wenn wirklich mehrere Rechenkerne parallel rechnen müssen. Leseempfehlung: Async IO Tasks vs. Threads
Für den Weg in die Daten- und Analysewelt gibt es keinen Einheits-Lehrplan – genau das erleben wir täglich bei Mr. 01 Analytics. Branche, Unternehmensgröße, Team-Aufgaben und persönliche Vorkenntnisse unterscheiden sich, deshalb muss auch der Lernpfad individuell sein. Trotzdem zeigen sich einige „erste Werkzeuge“, die fast allen Einsteigern schnelle Erfolge bringen. Im Folgenden erklären wir diese und betonen dabei: Ihr Startpunkt und Ihr Tempo können (und sollen) variieren. Wir begleiten Sie gern mit maßgeschneiderten Trainings oder „Coaching on the Job“.
Darum entwickeln wir bei Mr. 01 Analytics Tailor-Made Solutions passgenaue Lern- und Umsetzungspakete vom C-Level-Sparring bis hin zum operativen Entwickler-Coaching.
Redaktioneller Hinweis: Diese Liste ist kein Dogma. Wer beispielsweise schon SQL sicher beherrscht, aber noch nie mit Versionskontrolle gearbeitet hat, startet sinnvollerweise mit Git und VS Code – oder umgekehrt.
Die wahre „Macht der Grundlagen“ entscheidet, ob Sie neue Technologien nur konsumieren oder aktiv gestalten. Wer beispielsweise heute mit Python und SQL Daten elegant bewegt, kann morgen KI-Workflows bauen, skalierbare Datenpipelines betreiben und neue Sicherheitsstandards umsetzen.
Anders gesagt: Wie Anakin Skywalker in Star Wars erst das Blocken mit dem Lichtschwert lernt, bevor er die Macht meisterhaft einsetzt, sollten auch wir die essenziellen Bausteine der IT beherrschen, um in der Galaxis der digitalen Transformation die nächste Stufe zu erreichen. Die Macht der Grundlagen liegt in ihrer Fähigkeit, als Sprungbrett für tiefgreifendes Wissen und Fähigkeiten zu dienen. Ob in der Galaxis weit, weit entfernt oder in der Welt der IT: der erste Schritt ist entscheidend!
Gerne unterstützen wir Sie mit individuellen Lernplänen, praxisnahem Coaching und maßgeschneiderten Tool-Kits, damit auch Sie die Macht der IT begeistert. Ganz gleich, wo Sie heute stehen.
Interesse?
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