Fraudster tricksen bei Kontoeröffnungen, um inner-EU Konten einzusetzen

Fraudster tricksen bei Kontoeröffnungen, um inner-EU Konten einzusetzen

Patrick Müller
von Patrick Müller
07. Juli 2023
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Die dunkle Seite der Digitalisierung:
Fraudster tricksen bei Online-Kontoeröffnungen, um inner-EU Konten zB. beim CEO Fraud einzusetzen.

Die Falle: ein deutsches Konto soll Sicherheit vortäuschen.

Die fortschreitende Digitalisierung bringt uns nicht nur Komfort & Effizienz, sondern öffnet leider auch die Türen für Cyberkriminelle, die sich immer weiter perfektionieren. Bankkonten können online eröffnet werden und eine ausgeklügelte Online-Video-Legitimation stellt sicher, dass es sich um diese Person handelt und kein sogenannter Deep Fake ist.

Um dieses System auszutricksen haben sich die Fraudster eine hinterlistige Methode ausgedacht: sie posten gefälschte Stellenangebote. Die Aufgabe besteht darin, den Prozess der Kontoeröffnung zu durchlaufen & anschließend Feedback zu geben.

Die getäuschten Bewerber:innen werden dazu aufgefordert, ihre persönlichen Daten zu Personalzwecken bereitzustellen. Mit diesen Daten eröffnen die Fraudster die Konten und senden den vermeintlichen Testern die Validierungslinks zu. Glauben die Opfer-Mitarbeiter:innen, dass sie dabei sind einen Testdurchlauf zu machen, bestätigen sie dabei unwissentlich ihre Daten & eine echte Kontoeröffnung.

Das Besorgniserregende an dieser Methode ist, dass die Opfer nicht einmal merken, dass sie betrogen wurden. Erst wenn es zu unerwarteten finanziellen Aktivitäten oder sogar rechtlichen Problemen kommt, wird das Ausmaß des Betrugs offenbart.

Diese Praktiken sind äußerst gefährlich für die Opfer, denn in vielen Fällen haften die Opfer für die betrügerischen Transaktionen, die von ihrem Konto ausgehen. In einigen Fällen kann es sogar zu strafrechtlichen Konsequenzen kommen.

Es ist wichtig, dass wir alle wachsam bleiben und Vorsichtsmaßnahmen treffen, um uns und unsere Unternehmen vor den Betrügereien zu schützen. Die Vorteile der Digitalisierung sollten dabei nicht durch ihre seltenen Schattenseiten überschattet werden.

Wie können wir gegen obiges Szenario präventiv vorgehen?

  • Unternehmen sollten ihre Schulungsunterlagen dahingehend anpassen, dass die Passage zu den „ausländischen Konten“ als Warnsignal überarbeitet wird.
  • Wir als Privatpersonen müssen hellhörig werden, wenn Kopien von unserem Ausweis oder Reisepass benötigt/gemacht werden. Sei dies der Arbeitgeber, eine Versicherung, ein Hotel, für den Mietwagen/ das Handy, etc.
  • Die BaFin müsste die Vorgaben für Online-Legitimationen prüfen und z.B. Hinweise zum Ausschluss von Test- & Qualitätszwecke aufnehmen.
  • Was tun, wenn doch getäuscht?
  • Polizei kontaktieren, um weitere Unterstützung zu erhalten.
  • Schufa-Selbstauskunft beantragen, um zu sehen, welche meldepflichtigen Aktivitäten in Ihrem Namen erfolgten. Dies ist evtl. auch anlassunabhängig ratsam.



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Dozent & Autor | Data Analytics, IT Forensic und Fraud Detection | Aufbau & Schulung von Inhouse Analytics Teams & Architekturen in Konzernen

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