Wie Betrüger:innen beim CEO Fraud Banken und Privatpersonen täuschen

Wie Betrüger:innen beim CEO Fraud Banken und Privatpersonen täuschen

Patrick Müller
von Patrick Müller
26. April 2023
0 Shares

Mehr Geld, andere Sorgen: 
Wie Betrüger:innen beim CEO Fraud auch Banken und Privatpersonen täuschen, um an die Beute zu kommen.

In meinem letzten ➡️ Beitrag zum CEO Fraud ging es um die Variantenvielfalt und den Identitätsdiebstahl mit dem Fokus im Unternehmen Anweisungen zu geben.

Wenn die Betrüger:innen erfolgreich waren, dann wird eine Überweisung ausgeführt und das Geld verlässt das Unternehmen. Nun stellt sich die Frage wie es mit der Nachverfolgung oder Rücküberweisung aussieht.


Betrachten wir dazu die Variationen bei den Zahlungsempfänger:innen

In der Vergangenheit wurden die ahnungslosen Opfer idR angewiesen das Geld auf ausländische Bankkonten zu transferieren. Bestehende Meldepflichten und Sensibilisierungen sorgten dafür, dass diese Angriffe rechtzeitig enttarnt wurden.

Aus diesem Grund tauchen inzwischen immer mehr Varianten auf, bei denen die Überweisung an ein inländisches oder inner-EU Bankkonto erfolgen soll. Für diese Bankkonten gibt es dann verschiedene Szenarien:

  • Das Konto wurde mit einer gefälschten Identität erstellt.
  • Ein Konto wurde im Namen einer realen Person eröffnet und diese Person stellt beim CEO Fraud ein unbeteiligtes oder ebenfalls getäuschtes Opfer dar.
  • Das Konto gehört einer realen Person und die Betrüger:innen sind aufgrund eines anderen Betruges im Besitz der Zugangsdaten gelangt.
  • Das Konto gehört einer realen Person; jedoch ohne Zugriff durch die Betrüger:innen. Diese Person wird ebenfalls getäuscht und agiert ahnungslos als Geldbot:in.


Was haben diese Varianten gemeinsam?

Zwischen das Bankkonto der Unternehmen und der Betrüger:innen wird ein zusätzliches Bankkonto geschaltet. Bis die Firmen den Betrug bemerken, befindet sich idR das Geld nicht mehr auf dem Bankkonto des weiteren Opfers, sondern ist bereits weitergeleitet. Das Geld kann nicht zurücküberwiesen werden und eine Nachverfolgung ist meistens unmöglich, da das Geld in vielen Kleinstückelungen ins Ausland ging.


Neue und weitere Szenarien

Neue und weitere Szenarien sind zu erwarten, denn Betrüger:innen werden auch zukünftig Bankkonten benötigen, um ihre kriminellen Vorgänge abzuwickeln. Leider befinden wir uns in einer Art der Professionalisierung bzw. Industrialisierung von Betrug und es gibt Fraudster, welche sich auf die Bereitstellung von Bankkonten spezialisiert haben.

Bei einer erschreckenden Variante übernehmen die Opfer sogar die ganze Arbeit, denn ihnen wird als neu eingestellten Mitarbeitern vorgegaukelt, dass sie die Video-Identifikations-Dienstleistungen von Banken testen sollen. Dabei verifizieren sie dann nichtsahnend viele Kontoeröffnungen auf ihren Namen.


Weitere Leseempfehlung:

CEO Fraud: Der „Enkeltrick für Unternehmen“
Patrick Müller
Patrick Müller
Dozent & Autor | Data Analytics, IT Forensic und Fraud Detection | Aufbau & Schulung von Inhouse Analytics Teams & Architekturen in Konzernen

Noch keine Kommentare vorhanden

Was denken Sie?

Mr. 01 Analytics
Wir möchten helfen, Betrug und Schaden zu verhindern sowie datengetriebene Entscheidung herbeizuführen solange Geschäftsvorfälle oder IT-Systeme noch verändert und gestaltet werden können.
Erhalten Sie monatliche Inspirationen rund um Daten, Datenanalysen und Ansätzen, Betrug zu verhindern und Potentiale zu identifizieren.
Newsletter abonnieren
Copyright: All rights reserved.
..